Saisonstart 2021 mit Verlängerung

In der Winterpause waren wir fleißig: Wir haben das Boot hinten um 1,2m verlängert und unsere Motoren sicher eingebaut. Außerdem sind wir das Dauerprojekt „neuer Boden“ angegangen und haben es… naja… fast fertiggestellt.

Hagel, Sturm, Starkregen, Gewitter, Regenbogen, Nieselregen, Sonne – war alles dabei, als wir am 1. Maiwochenende das Boot zurück ins Wasser gekrant und in die Bucht gefahren haben.

Zum Glück lief dank Grischans akribischer Vorbereitung beim Kranen alles glatt und jetzt ist das Boot wieder wohlbehalten in der Rummelsburger Bucht vertäut.

Kleiner Rückblick, was im Winterlager in Adlershof geschah:

Der lange Weg zum neuen Boden

Grischan hat stundenlang recherchiert und getestet, wie wir den besten, leichtesten, günstigsten, stabilsten, witterungsbeständigen neuen Bodenbelag fürs Boot herstellen können. Er soll die bisherigen Schichtholzplatten ersetzen, die nach 2 Wintern ziemlich runter sind.

  1. Test: XPS-Bodendämmplatten mit Epoxidharz + Glasfasermatten (bzw. Basaltmatten) stabilisieren. Ergebnis: Rumpanschen mit Epoxy ist fehleranfällig und nervig. Glasfasermatten verrutschen leicht. Für die ganze Fläche von 35qm nicht geeignet. Deshalb nur Unterseiten der XPS-Platten so verfestigt.
  2. Test: Auf den XPS-Platten eine Schicht Kapatech-Platten verklebt. Pro: Kapatech sind sehr leichte und biegesteife Platten, Preis OK. Contra: Alu-Deckschicht der Platten nicht robust genug für Punktbelastung (wenn zB Werkzeug drauf fällt). Deshalb die Überlegung, welche zusätzliche Deckschicht da noch drauf könnte.
  3. Test: Kapatech-Platten mit HPL beschichtet (kaschiert). Dazu hatten wir ein vielversprechendes Muster bekommen. Hat sich leider als Fail herausgestellt: Nachdem Grischan und Zeno die Platten liebevoll beklebt hatten, wellte sich das HPL nach 3 Tagen an der frischen Luft wieder ab. Argh.
  4. Neue Idee für Schutz der Kapatech-Platten: 1-2 Lagen Kork + Armierungsgitter + Epoxidharz. Pro: Sehr leicht, schöner Naturstoff, Preis ok. Contra: Leider ist das Kork (das man angeblich auch im Yachtbau verwendet) weniger witterungsbeständig als gedacht und dehnt sich ganz schön aus. Zusammen mit dem Armierungsgitter ist das Ergebnis aber ok.

Vor dem Krantermin haben wir den Boden leider nicht mehr fertig geschafft. Deshalb haben wir jetzt eine Bahn mit der Kapatech-Kork-Beschichtung und auf die restliche Fläche wieder die alten Schichtholzplatten gelegt, um das Kapatech übergangsweise zu schützen.

Fazit: Alles viel komplizierter als gedacht!

Neue Motoreinfassung & mehr Auftrieb

Wesentlich erfreulicher lief das zweite Bauvorhaben: Uns war ja aufgefallen, dass wir hinten perspektivisch zu wenig Auftrieb haben und das Heck dadurch zu tief im Wasser liegt. Deshalb haben wir in der mittleren Schimmerreihe einen zusätzlichen Schwimmer angebaut und rechts und links der Motoren jeweils einen weiteren. Ergebnis:

  • Zusätzlicher Aufrieb von ca. 500l
  • Die Motoren sind besser geschützt
  • zwei zusätzliche Trittflächen neben den Motoren, Anlegen geht leichter
  • Das Boot ist ca. 1,2 Meter länger, was wir ggf. auch beim Innenausbau nutzen wollen

Saison 2021 kann losgehen

Nach der abenteuerlichen Fahrt vom Winterlager in die Rummelsburger Bucht haben wir schon mehrere schöne Touren bei besserem Wetter hinter uns gelegt. Als nächstes wollen wir die ersten Wände einbauen (Sicht- & Windschutz). Idee: Auf die XPS-Platten ein Gemisch aus Blähglas (und Epoxidharz auf ein Armierungsgitter spachteln (ähnlich wie Putz, nur viel leichter). Vielversprechend aber viel Arbeit.

Wenn alles gut geht, gehen wir dann im Sommer noch mal mehrere Wochen auf große Fahrt. Härtetest für die neuen Baumaterialien!